Was ist Square Dance? Woher kommt er? Muss man ein Country und Western-Fan sein, um Square Dance zu mögen?
Viele Fragen, einige Antworten: Der Square Dance wurde zwar nach dem II. Weltkrieg von den amerikanischen Soldaten in Deutschland eingeführt, aber seine Wurzeln hat er in Europa. Da “der Amerikaner” kein amerikanischer Ureinwohner ist, sondern in der Regel Nachkomme europäischer Auswanderer, ist dieser “amerikanische Tanz” ebenfalls ein Nachkomme europäischer Tänze. Die Herkunft der Namen einiger Figuren beschreibt Heiner Fischle auf seiner Homepage. Wer sich im Detail über die Geschichte des Square Dance informieren möchte, wird ebenfalls bei Heiner Fischle fündig.
Der Square Dance ist kein Tanzstil wie z.B. Rumba, Samba, Foxtrott oder die anderen heute üblichen Tänze, sondern beinhaltet mehr Elemente aus klassischen Schreittänzen und Volkstänzen. Dennoch ist er nicht stur einstudiert oder gar langweilig. Square Dance kann - abhängig vom Caller (dieser gibt die Figuren vor) - modern, poppig, rockig, fetzig sein, einfach auf der Höhe der Zeit, und unvergleichlich viel Spaß machen.
Square Dance ist extrem kommunikativ. Warum? Für einen Square werden immer 8 Tänzer ( 4 Paare) benötigt. Diese Paare bleiben aber nicht über den ganzen Tipp (ein Tanz) konstant sondern sind einem ständigen Wandel unterworfen. Man tanzt also im Verlauf eines Tipps ziemlich garantiert mehrfach mit jedem im Square und lernt so alle seine Tanzpartner kennen. Da im Laufe eines Abends auch die Zusammensetzung der Squares ständig wechselt, hat man am Ende einer Veranstaltung eigentlich immer mit einer zweistelligen Anzahl verschiedener Partner getanzt und viele neue Leute kennengelernt.
Ein spezielles Element des Square Dances ist der Caller. Dieser steht auf der Bühne und gibt (in der Regel singenderweise, nicht rufend, wie es der Begriff vielleicht assoziiert), die Figuren vor, die zu tanzen sind. Die Tänzer lernen in einer Class die notwendigen Figuren und Module und der Caller sorgt für sinnvolle, gut tanzbare Kombinationen. Hier ist also zusätzlich zu einem gewissen Maß an Vergnügungssucht auch noch eine flotte Auffassungsgabe und die Fähigkeit einer zügigen Umsetzung des Gehörten vonnöten.
Viele Caller bevorzugen den klassischen Country und Western-Stil bei der Auswahl ihrer Musik. In zunehmendem Maße wird jedoch auch aktuelle Popmusik populär und besonders gut tanzt es sich bei Musik mit Techno- oder Dancefloor-Sound. Mit anderen Worten: Eine möglicherweise vorhandene Abneigung gegen Westernmusik sollte keinen daran hindern, den Square Dance einmal zu probieren.
|